Hybride und 80er-Revolte: GDS verabschiedet sich mit einem Knall

 

Die GDS 2017 ging mit einem feschen Knall zu Ende und war für die gaxsys GmbH ein voller Erfolg.

Für die einen war sie ein Ausklang, für die anderen ein Aufbruch: Am 9. Februar 2017 ging die Händler-Fachmesse GDS nach drei Tagen vollem Programm und einer erfrischenden Schuh-Schau zu Ende. Die gaxsys GmbH war bei der 123. Auflage der Messe zum ersten Mal als Aussteller mit dabei. Mein Rückblick auf die bewegte Fachmesse.

Eines steht schon fest: Ein Wiedersehen am Standort Düsseldorf wird es für die mehr als 700 in diesem Jahr teilnehmenden Brands, die rund 100 Austeller und die nicht mehr ganz so üppige Händlerschar nicht mehr geben. Die GDS wird in einer komprimierten Form vor die Tore der Hauptstadt von Nordrhein-Westfalen, in das Örtchen Meerbusch, verlagert. Nach dem die Blütezeit der Fachmesse im Rekordjahr 2000 mit rund 53.000 Besuchern und 2.000 Ausstellern vorüber ist, wird die Messefläche von aktuell 20.000 Quadratmetern auf eine Ausstellungsfläche von 10.000 Quadratmeter halbiert. Das kompakte Format heißt dann nicht mehr Global Destination for Shoes & Accessories, kurz GDS, sondern trägt den schlichten Namen Gallery Shoes.

Models von Birkenstock präsentieren die Trends der kommenden Herbst-/Wintersaison
Wild, luftig und ein Schuss Military-Style: BIRKENSTOCK präsentiert die Trends der Herbst-/Wintersaison 2017/18.

Kommende Herbst-/Wintersaison wird rau und verspielt

Bevor aber eine besondere Ära in Düsseldorf endete, wurde sie von den Trends der kommenden Herbst-/Wintersaison mit einem feschen Knall verabschiedet. Modejournalistin Karolina Landowski gab in der „Step* Trend View“ einen Ausblick auf die modischen Highlights der kommenden Kälteperiode: „Stoffe werden gekonnt gemischt, Seide trifft auf raue Wolle und Sticken ist das neue Stricken“, so Landowski. Die Mode wird insgesamt rauer und verspielter. Die Frauenmode öffnet sich verstärkt zur Männermode hin und andersherum – trotz dem gleichzeitigen Hang zu Outdoor. Und wie die Mode-Expertin offenbart: „Der Military-Look ist wieder im Kommen, obwohl ich ihn in der krisengeprägten Zeit persönlich kritisch sehe. Vielleicht ist das ein Versuch der Mode, sich gegen die täglichen „Bad News“ abzugrenzen.“

Mode antwortet auf politische Krisen mit Rebellion

Insgesamt sind Erdtöne in der kommenden Saison ein Muss und die Trend-Farbe des aktuellen Jahres „Pantone-Grün“ wird in der nächsten Kältewelle zu einem „Military-Grün“. Auf die aktuelle globale Stimmung antwortet die Mode aber nicht nur mit einem Schuhhybriden aus sportlichem Sneaker und Businessschuh sowie einer Kombination von Stoffen, dem sogenannten „Layering“, wie Seide und rauer Wolle – auch die Revolte der 80er kehrt in die Mode zurück: „Es wird mit massenhaften Stoffprints wild und der unbekümmert lässige Grunge wird in der nächsten Saison eine wesentliche Rolle spielen“, so Karolina Landowski. Ein stündliches Highlight der Messe war zweifelsohne die Birkenstock-Fashion-Show. Vor dem üppigen Stand hatte die Modemarke ihre luftig freche Mode in Erdtönen von einer Modelschar zum Tanzen gebracht. Auffallen um jeden Preis war in den letzten Jahren nie eine Prämisse der Mode, so die offensichtliche Botschaft der Aussteller.

BIRKENSTOCK Fashion Show bringt Fashion zum Tanzen

Social Media für Händler: Eintrittskarte Authentizität

Präsenz gilt aber nicht nur in der Mode – auch was die Social-Media-Aktivität der Händler anbelangt, gilt es Einsatz zu zeigen: „Es stellt sich längst nicht mehr die Frage warum man auf Facebook und Co. aktiv sein sollte, sondern warum man das eigentlich nicht ist – nur authentisch sollte man dabei sein“, predigte Gesche Hansen vom Modeportal Style Ranking in ihrem Social-Media-Vortrag. Ihrer Meinung nach liegen die Argumente für die Präsenz in den sozialen Netzwerken auf der Hand: „Sie müssen nicht jeden Kunden einzeln von ihren Produkten überzeugen und erreichen ein breiteres Publikum. Sie können Neugier wecken, auf besondere Angebote aufmerksam machen und eine Botschaft transportieren“. Aber auch einige Pflichten sind laut der Social-Media-Expertin zu erfüllen: „Konstruierte Geschichten sind tabu, die Bildsprache muss einheitlich sein und es darf keinesfalls durch phasenweise Inaktivität ein sogenannter Content-Friedhof entstehen“, so Hansen. Facebook, Instagram und WhatsApp sind für die Expertin aufgrund ihrer hohen Nutzerzahlen die wichtigsten Social-Media-Kanäle für Händler. Was die Eigenheiten der drei Netzwerke anbelangt, bringt es Hansen auf den Punkt: „Facebook informiert, Instagram verbindet durch ästhetische Bildsprache und WhatsApp bietet die Möglichkeit, Kunden, in Form von Push-Nachrichten, spezielle Rabatte zukommen zu lassen und so Exklusivität gewährleistet.

Gesche Hansen von Style Ranking bei ihrem Social-Media-Vortrag für Einzelhändler.
„Ein Content-Friedhof auf sozialen Netzwerken vermeiden.“:Gesche Hansen von Style Ranking bei ihrem Social-Media.

E-Commerce schärft den Geschäftssinn und verbiegt nicht

„Ausdruck, das Überschreiten von Grenzen, die Mixturen von groben und feinen Stoffen und der Hang zur Rebellion sind die Schlagworte der letzten GDS – einzig allein die Authentizität sollte laut Experten, Bloggern und Kunden gewahrt werden“, fast Philipp Kannenberg, Geschäftsleiter für Sales bei der gaxsys GmbH, die Messe zu seinem Kredo zusammen. Auch in Hinsicht auf die Zusammenarbeit der gaxsys GmbH mit ihren im gax-System angebundenen Händlern ist Authentizität ein wesentlicher Punkt: „Wenn wir lokale Händler zum Schritt in den Onlinehandel ermuntern, ist es uns wichtig sie nicht zu verbiegen. Unsere Händler verfügen über gutgeführte Geschäfte, teilweise mit einer sehr langen Tradition. Sie schätzen den direkten Kontakt zu ihren Kunden, wissen aber auch als tüchtige Geschäftsleute um ihren Zusatzgewinn durch die Teilnahme am E-Commerce. In weniger frequentierten Zeiten, sichern ihnen Aufträge, beispielsweise aus dem gax-System, eine volle Auslastung im lokalen Geschäft.“

Die GDS 2017 war für die Experte der gaxsys GmbH ein voller Erfolg.
Der Schritt in den E-Commerce am Stand 3D77: Der gaxsys-Partnerstand mit Zalando zog viele interessierte Händler an.

Kannenberg: „Der Mut zu wagen, war seit Jahren nicht größer.“

Die Argumentation der gaxsys GmbH ist für die Händler offenbar schlüssig. Mile Hodak, Sales Manager bei der gaxsys GmbH resümiert: „Die GDS 2017 war für uns ein voller Erfolg. Innerhalb der drei Messetage besuchten uns unzählige interessierte Händler am gaxsys-Partnerstand mit Zalando“. Philipp Kannenberg ergänzt: „Ich glaube, es liegt sowohl in der Mode als auch bei den Händlern eine gewisse Aufbruchsstimmung in der Luft. Der Mut etwas zu wagen, war vielleicht seit Jahren nicht größer. Vermutlich liegt es daran, dass Selbstbewusstsein am Ende über die Scheu vor modernen Entwicklungen siegt. Die Geschichte der GDS ist geschrieben, aber ihre 123. Ausgabe endet ohne Zweifel mit einem unüberhörbaren Knall.“

Weitere Impressionen von der 123. GDS

Bilder-Gallerie: (Foto: Messe Düsseldorf / ctillmann)