Weekly-News: SAP kauft Datenspezialisten, China verbietet Bitcoin und GS1 erfindet die Produktsuche neu

In Asien, beziehungsweise in China, ist die Währung Bitcoin ab sofort verboten und vom Handel ausgeschlossen.

Heute in unseren Weekly-News: Der Softwareriese SAP kauft den Datenexperten Gigya aus dem Silicon Valley (USA). Außerdem dabei; China verbietet ab Oktober den Handel mit der digitalen Währung Bitcoin und GS1 will mit ‚SmartSearch‘ die Produktsuche revolutionieren.

SAP kauft Datenspezialisten aus dem Silicon Valley

Der baden-württembergische Softwarekonzern SAP kauft den Kundendaten-Spezialisten Gigya. Deren E-Commerce-Lösung ist dem Unternehmen aus Walldorf angeblich satte 350 Millionen US-Dollar (295 Euro) wert. Und die Investition könnte sich schnell bezahlt machen. So gilt Gigya als führend im Markt für das sogenannte Customer Identity and Access Management (CIAM). Onlinehändler und lokale Händler mit Onlineshop können mit der Software die personalisierten Kundenprofile verwalten, und zwar über mehrere Verkaufskanäle hinweg (Multi- und Omni-Channel). Selbst soziale Medien wie Facebook, Twitter und LinkedIn können mitberücksichtigt und mit einem ‚Kundenklick’ mit anderen Daten verknüpft werden. Das Kundentracking im Bereich E-Commerce und dem Community-Management rückt somit immer weiter in den Fokus des Handels. Gigya kümmert sich nach eigenen Angaben um stolze 1,3 Milliarden Kundenidentitäten und hat über 700 feste Kunden. Das kalifornische Unternehmen beschäftigt derzeit 300 Mitarbeiter. Es ist nicht der erste SAP-Einkauf von US-Unternehmen. Auch Altiscale, Hipmunk und Plat.One sind Unternehmen aus dem Silicon Valley, die seit 2016 zum SAP-Firmennetz gehören.

Quellen: Gigya / TechCrunch

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China verbietet Handel mit Bitcoin

China verbietet ab Ende Oktober den Handel mit der Kryptowährung Bitcoin und forciert dabei eine eigene digitale Währung. Letzteres wurde bereits von Chinas Zentralbank bestätigt. Die Finanzdienstleister müssen nun bis Ende des Monats ihre Geschäfte mit der digitalen Währung einstellen. „Eine Mehrheit der großen Anbieter will bereits bis kommende Woche allen Kunden ihre Guthaben zurückzahlen und den Handel einstellen. Auch die drei größten Spieler OKCoin, Huobi und BTC China stehen damit sicher vor dem Aus“, berichtet die Frankfurter Rundschau.

Das kommunistische Land will so die Währungslandschaft auf dem eigenen Markt weiter kontrollieren. Der Regierungsspitze dürfte dabei aber eher der anonyme Handel ein Dorn im Auge sein. So ist es via Bitcoin möglich, im Internet völlig anonym Handel zu betreiben. Durch die Verbotsverkündung sowie durch einige kritische Stimmen von einflussreichen Bitcoin-Gegnern befand sich daraufhin der Kurs des sogenannten Initial Coin Offerings (ICO) auf Talfahrt. Mittlerweile hat sich die Währung trotz asiatischer Marktschließung wieder erholt und befindet sich auf Rekordhoch. Ein Grund, warum Experten glauben, dass der Bitcoin nicht mehr zu stoppen sei. Grund: „China hat als wichtigster Bitcoin-Handelsplatz seit Anfang des Jahres an Bedeutung verloren. So mache das Land nur noch etwa 15 Prozent des weltweiten Handels aus. Zum Vergleich, 2016 waren es noch 90 Prozent. Dagegen legen die USA und Japan mächtig zu. Und Japan hat erst kürzlich, gemeinsam mit Süd-Korea, Bitcoin als offizielles Bezahlmittel anerkannt. Mittlerweile gibt es sogar weltweit Onlinehändler sowie stationäre Händler, die ausschließlich auf die digitale Währung setzen.

Wenn ein großes Land wie China die Notwendigkeit sieht, den Handel zu unterbinden, dann zeigt das die Macht der neuen Technik.

Peter Van Valkenburgh von Coin Center, einer Forschungsstelle für Kryptowährungen

Quellen: Business Insider / Merkur

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Smart Search: GS1 Germany will die passgenaue Produktsuche

Onlinehändler müssen im Netz sichtbarer werden. Amazon, Alibaba und Ebay machen es vor. Ihre Portale sind mittlerweile Marktplatz und Produkt-Suchmaschinen in einem. Hinzu kommt, dass mehr als 70 Prozent aller Kaufentscheidungen laut der Unternehmensberatung Bain & Company heute durch Informationen aus dem Internet beeinflusst werden. Die Schwierigkeit: Produktdaten liegen nur teilweise in einem strukturierten, maschinenlesbaren Format vor. Suchende Konsumenten erhalten oftmals Trefferlisten mit unpassenden Ergebnissen, lückenhaften Informationen und können Produkte nur schwer miteinander vergleichen. So wird es laut GS1 schwierig, sein eigenes Waren-Portfolio prominent gegen Amazon und Co. aufzustellen. „Mit GS1 Smart Search werden Suchtreffer passgenauer und Artikel lassen sich besser plattformübergreifend miteinander vergleichen. Das erleichtert nicht nur die Kaufentscheidung, sondern kann auch zu einer besseren Konversionsrate, höheren Klickraten und geringeren Retouren-Quoten führen“, argumentiert GS1 Germany. Die Praxis: Im Quelltext von Websites strukturiert die Organisation Produktdaten unter Verwendung der globalen Artikelnummer GTIN so, dass Google, Bing & Co. sie leichter finden und verwerten können. Darüber hinaus lassen sich nach Angaben von GS1 auf Wunsch weitere, für den Verbraucher sinnvolle Produktmerkmale wie etwa Inhaltsstoffe, Größen und Sicherheitshinweise ergänzen. Eine Testphase wurde bereits erfolgreich abgeschlossen: Als erstes deutsches Unternehmen hat die Kurt Müller GmbH GS1 Smart Search in ihrem Online-Shop getestet. Der Großhändler für Hygiene-Bedarf setzte den ‚Standard auf Probe’ über einen Zeitraum von vier Wochen ein. Die Seitenaufrufe des Web-Shops erhöhten sich laut Kurt Müller GmbH um rund sechs Prozent, der Produktkatalog wurde um 13 Prozent öfter aufgerufen, und für den Warenkorb verzeichnete das Unternehmen sogar eine Steigerung der Klickrate um 25 Prozent.

Quellen: Logistik Heute / GS1

Teaserbild: BTC Keychain / Lizenz: CC BY 2.0